Chronische Rückenschmerzen im jungen Erwachsenenalter (20–40 Jahre)? Vor allem nachts oder am frühen Morgen? Dann könnte mehr dahinterstecken als ein „verrenkter Wirbel“ oder Stress im Alltag. Eine mögliche Ursache: Axiale Spondyloarthritis – eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die besonders häufig junge Erwachsene betrifft.
Anders als viele glauben, beginnen chronische Rückenschmerzen, zum Beispiel durch axiale Spondyloarthritis (axSpA), nicht erst im Alter. Die ersten Anzeichen sind häufig schon zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr deutlich zu erkennen. Zu den typischen, auch in frühem Stadium auftretenden Beschwerden zählen:
Ist axiale Spondyloarthritis für die Symptome verantwortlich, handelt es sich um „entzündliche“ Rückenschmerzen. Anders als Schmerz, der durch Fehlhaltungen oder Überlastung entsteht, wird diese Erkrankung durch Entzündungsprozesse im Körper hervorgerufen – eine fehlgeleitete Funktion des Immunsystems. Bei manchen Menschen schreitet die Erkrankung stärker voran und ist anhand von Röntgenaufnahmen klar erkennbar – in diesem Fall könnte es sich auch um ankylosierende Spondyloarthritis handeln, auch unter dem Namen Morbus Bechterew bekannt. Hier können Sie sich über Morbus Bechterew informieren.

Axiale Spondyloarthritis kann sich nicht nur an der Wirbelsäule zeigen. Bei manchen Menschen breiten sich die Entzündungen auf andere Stellen am Körper aus, die ihrerseits eigene Beschwerden hervorrufen. Dazu gehören:
Die gute Nachricht: Moderne Therapieoptionen für die Behandlung von axialer Spondyloarthritis können teilweise auch gegen diese Begleiterkrankungen helfen. Hier mehr über die mögliche Therapie erfahren.
Darüber hinaus kann die Krankheit auch zu Entzündungen in anderen Körperregionen, z. B. Augen, Haut und Darm führen. Betroffene sind häufig müde und schnell erschöpft. Ihre Beschwerden sind meist langanhaltend (über 3 Monate), können sich jedoch bei Bewegung bessern. Schlafstörungen und -unterbrechungen sind leider keine Seltenheit. Am Morgen sind die Beschwerden sowie das Gefühl von steifen Körpergliedern am stärksten.
Die genauen Ursachen der Erkrankung sind noch nicht vollständig geklärt. Vermutlich spielen mehrere Faktoren eine Rolle
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Die Ursachen von axialer Spondylitis sind bislang unbekannt. Es scheint jedoch einen Zusammenhang mit einem bestimmten genetischen Merkmal, HLA-B27, zu geben, das bei vielen Betroffenen vorhanden ist. Umgekehrt gibt es jedoch auch viele Menschen mit diesem Erbmerkmal, die nicht von der chronisch-entzündlichen Autoimmunerkrankung betroffen sind, die Erkrankung selbst ist nicht erblich. Ein höheres Risiko für das Auftreten erster Symptome haben Menschen unter 30 Jahren. Auch das Immunsystem der Betroffenen kann eine Rolle spielen: Experten vermuten, dass vorangegangene Infektionen, die den Darm oder den Harn- und Geschlechtsapparat betreffen, den Ausbruch der Erkrankung begünstigen.
Gerade bei jungen Erwachsenen wird axiale Spondyloarthritis oft erst spät erkannt – im Schnitt vergehen mehrere Jahre vom ersten Symptom bis zur Diagnose. Das liegt auch daran, dass Rückenschmerzen in jungen Jahren oft verharmlost werden.
Doch je früher die richtige Behandlung beginnt, desto besser lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung bremsen – und dauerhafte Schäden an der Wirbelsäule verhindern. Moderne Therapien wie Biologika können Entzündungen gezielt hemmen und das Leben mit axSpA spürbar erleichtern. Hier erfahren Sie mehr über die Diagnose von axialer Spondyloarthritis und über die Therapie der rheumatisch-entzündlichen Erkrankung.